Die Diskussionen um die Pisa-Studie gaben Anlass für das diesjährige Motto der Elferratssitzung des Biertümpel-Clubs (BTC): Garitz als Standort einer "Elite-Universität". "Sind Kissinger da?", fragte Sitzungspräsident Manfred Töpperwien und zog die Augenbrauen zusammen. "Dann zieht Euch warm an!"
Es war nicht ernst gemeint, denn dank der Musik, mit der die Jugendkapelle der Freiwilligen Feuerwehr einheizte, den musikalischen Einlagen des Rot-Kreuz-Orchesters und den Klatscheinlagen wurde es den Gästen bei den beiden ausverkauften BTC-Sitzungen von alleine warm. Die Bildungsnot hatte Gastdozent Wilhelm Tell (Bernd Holzheimer) von der Uni St. Gallen im Visier. Da bekam der TV-Rosen-Bachelor sein Fett genauso ab wie "Renten-Lügner" Norbert Blüm.
Der Pedell und die Mensa-Köchin
Sauberkeit ist nicht nur in Bad Kissingen oberstes Gebot, sondern gilt auch für "Elite-Pedell" Benedikt Rüth, der sein "Cleaning-Handwerk" beim Walter Dück in der Turnhalle lernte und mit Diplom abschloss. Mit Putzlappen und dem "General" ging es durch den Ort, um die alten "Porno-Verkrustungen" in der Jahnstraße oder die seltenen Schimmelpilze in "Käthchens Bierlager" zu beseitigen.
Dass Bildungshunger auch eine ernährungsphysiologische Basis braucht, bestätigte Mensa-Köchin Iris Scheit. Noch waren die Testpersonen die Vereine, die sich bei der Elite-Uni für "Extremklettern im Rinnerfeld" (Rhönklub) oder "Gesund durchs Leben, Zug um Zug" (Rauchklub) einschrieben. Doch sie hatte auch die Chinesen im Visier, denn für die kreierte sie "Weng Ding" - ein Schäufele süßsauer.
Weniger fürs Gehirn, sondern eher fürs Auge waren die Auftritte der BTC-Garden. Mit viel Elan wirbelten die zwölf Mädchen der Nachwuchsgarde zu "Absolutly Everybody" über die Bühne. Im zweiten Teil begeisterten die elf Gardedamen mit fünf junge Burschen bei einem Rock'n'Roll-Medley die Gäste.
Musikalisch präsentierten die BTC-Sänger ihr Repertoire als "Studentenverbindung". Da wurde aus der "blühendsten Stadt" die "reichste Stadt", wenn alle aus China und Argentinien kommen. Da wurden im breitesten Göritzer Dialekt die "Spetzerei" und die Hundehaufen als Einnahmequelle des OB definiert.
In Uniform und mit Bierkrug ausstaffiert repräsentierte Christian Rüth einen "chargierten Studenten". Gespickt mit lateinischen reimfähigen Stilblüten pries er das Göritzer Seewasser als "Weisheits-Elexier" an, während das Saalewasser die Gehirne schrumpfen lässt.
Die flexiblen drei jungen Tenöre
Auch der Kissinger Uni-Dekan alias Thomas Rüth kam zu Wort und verwies auf das "Elite-Trainingscamp" für die "besten Fußballer Chinas" oder den "Katzi", den bei Gestaltungsarbeiten am Katzengrund gefundenen Ur-Garitzer. Ob der auch so gescheit war wie die jetzigen Garitzer bleibt offen, aber eins stellte der Dekan fest: "Die Göritzer haben einen IQ wie Einstein, davon könne die Kissinger nur träum."
Comedy pur präsentierte die Aktionsgruppe des BTC in ihren drei Auftritten unter der Leitung von Professor Robert Stadtmüller. Begeisterungsstürme lösten die drei "jungen Tenöre" aus, vor allem mit ihren extremen Verrenkungen und Skiflug-Vorlagen, die sie dank Skischuhen in festverschraubten Bindungen zeigten. Den Schlusspunkt setzte Michl Müller, der die Fitness für die Elite-Uni mit "Fränkisch Walking" fördern möchte.
Mainpost vom 23.01.2005